Niedriger Blutdruck ist keine Krankheit. Bei vielen Menschen verursacht niedriger Blutdruck keinerlei Beschwerden, während andere jedoch unter den Symptomen niedriger Blutdruckwerten leiden. In manchen Fällen tritt niedriger Blutdruck in Verbindung mit bestimmten Krankheiten auf und kann unter Umständen sogar lebensbedrohliche Symptome auslösen.
Häufig entsteht niedriger Blutdruck nach längerem Stehen oder Sitzen. Zu Blutdruckveränderungen kommt es ebenfalls beim schnellen Wechsel vom Sitzen oder Liegen zum Stehen oder aufgrund von Flüssigkeitsmangel. Da bei niedrigem Blutdruck weniger Blut in das Gehirn gelangt, wird die Hirnregion nur noch ungenügend mit Sauerstoff versorgt. Ein Sauerstoffmangel im Gehirn äußert sich durch Flimmern vor den Augen, Schwarzwerden, Ohrensausen oder Schwindel. Sehr niedriger Blutdruck kann sogar zur Ohnmacht führen. Eine Mangeldurchblutung des Gehirns wird medizinisch als orthostatische Dysregulation bezeichnet.
Aufgrund der schlechteren Durchblutung kommt es bei niedrigem Blutdruck zu Symptomen wie Frieren oder Schwitzen und zu einem beschleunigten Puls. Abhängig von der Ursache des Blutunterdrucks wird zwischen verschiedenen Formen der Hypotonie unterschieden. Für die primäre, konstitutionelle Hypotonie gibt es keinen eindeutigen Auslöser. Von dieser Art des niedrigen Blutdrucks sind vor allem junge, schlanke und ansonsten gesunde Frauen betroffen. Der sekundäre, symptomatische Blutunterdruck ist ursächlich auf eine Grunderkrankung oder die Einnahme bestimmter Medikamente zurückzuführen.
Falls du unter einer Herzinsuffizienz oder einer Schilddrüsenunterfunktion leidest, hast du ein höheres Risiko für niedrigen Blutdruck. Bei der orthostatischen Dysregulation sackt der Blutdruck unmittelbar nach einem Lagewechsel ab und dir wird womöglich schwindlig. Die Ursache ist meist eine Störung des vegetativen Nervensystems.
Bei einem zu niedrigen Blutdruck können Beschwerden in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten. Außerdem werden die Symptome durch seelische Belastungen oder Stress verstärkt. Niedriger Blutdruck äußert sich beispielsweise durch Schwindel und Benommenheitsgefühle, vor allem beim Aufstehen, morgendliche Antriebsschwäche sowie rasche Ermüdung. Darüber hinaus kommt es bei Blutunterdruck zu Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen, Kopfschmerzen und einem Kältegefühl in Händen und Füßen. Ob du an niedrigem Blutdruck leidest, kannst du durch eine einfache Blutdruckmessung feststellen. Oft ist eine Blutdruckkontrolle auch in der Apotheke möglich. Zum Blutdruckmessen kannst du auch zu deinem Hausarzt gehen.
Von niedrigem Blutdruck wird gesprochen, wenn der obere Wert weniger als 110 mmHg (Männer) oder 100 mmHg (Frauen) beträgt und der untere Wert unter 60 mmHg (Frauen) oder 70 mmHg (Männer) liegt. Falls bei dir niedriger Blutdruck festgestellt wird, führt der Arzt weitere Untersuchungen durch, um die Ursache für den Blutunterdruck herauszufinden. Beim Arzttermin wirst du auch nach eventuellen Vorerkrankungen, sonstigen Krankheiten und der Einnahme von Medikamenten gefragt. In der Regel ist niedriger Blutdruck harmlos und muss nicht behandelt werden. Manchmal können die Symptome aber auch Hinweise auf eine ernsthafte Erkrankung, beispielsweise der Nebenniere oder der Schilddrüse, sein. Als Ursache für niedrigen Blutdruck kommen auch Herzerkrankungen oder Blutarmut infrage.
Fehlfunktionen im Herz-Kreislauf-System führen häufig zu niedrigem Blutdruck. Sofern bei der ärztlichen Untersuchung keine krankhaften Veränderungen wichtiger Körperfunktionen gefunden werden, bescheinigt der Arzt eine "Primäre Hypotonie". Bei dieser Störung wird davon ausgegangen, dass eine angeborene körperliche Disposition vorliegt. Wenn es zu einem akuten Blutdruckabfall kommt, solltest du dich hinlegen und die Beine im 45-Grad-Winkel hochlagern. Dies funktioniert am besten mithilfe eines Kissens. Durch das Hochlagern der Beine kann das Blut dann wieder Richtung Herz zurückfließen und auch das Gehirn wird wieder besser durchblutet. Meist gehen die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit zurück.
Niedriger Blutdruck kann unangenehme Symptome verursachen, die du jedoch mit einfachen Maßnahmen in den Griff bekommst. Wichtig ist dabei, dass das Herz-Kreislauf-System angekurbelt wird. In diesem Zusammenhang hat sich morgendliches Wechselduschen, bei dem abwechselnd kalt und warm geduscht wird, besonders bewährt.
Eine weitere wirksame Maßnahme gegen niedrigen Blutdruck ist eine kräftige Hautmassage, bei der du deine Arme und Beine mit einer Körperbürste bearbeitest, wobei die Zielrichtung immer zum Herzen hinführt. Um das Blutvolumen zu erhöhen, solltest du möglichst viel trinken. Am besten sind Getränke wie Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen oder Kräutertees. Mit Kaffee, Espresso oder Cola kannst du deinen Blutdruck kurzfristig pushen. Koffeinhaltige Getränke helfen zwar in akuten Situationen, allerdings hält die Wirkung nicht lange vor. Im Alltag sind deshalb Mineralwasser, Früchtetees und andere gesunde Getränke die bessere Wahl. Neben Sportdrinks, die Natrium und Kalium enthalten, hilft eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung bei niedrigem Blutdruck. Deine Speisen kannst du kräftig salzen, da Salz den Blutdruck anhebt. Regelmäßiger Ausdauersport hilft dabei, den Blutdruck konstant zu halten und eignet sich als Vorbeugung bei niedrigem Blutdruck. Weitere geeignete Sportarten sind Radfahren, Gymnastik, Schwimmen und Wandern.
Vermeide Stress und Übermüdung, wenn du einen niedrigen Blutdruck hast, da Dauerstress den Blutdruck weiter senken kann. Wenn dein Blutdruck oft sehr niedrig ist, solltest du nur wenig oder keinen Alkohol trinken und möglichst nicht mit überkreuzten Beinen sitzen. Durch rechtzeitiges Erkennen und Vermeiden bestimmter Situationen kannst du selbst dazu beitragen, dass es nicht zu Symptomen von niedrigem Blutdruck kommt. Rasches Aufstehen ist häufig die Ursache blutdruckbedingter Schwindelgefühle und sollte deshalb vermieden werden. Erlerne eine Entspannungstechnik, damit du Stress besser bewältigen und dich vor Blutunterdruck schützen kannst. Falls sich die Beschwerden trotz aller Maßnahmen nicht bessern, solltest du deinen Hausarzt informieren und eine medikamentöse Therapie beginnen.
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